ESELHALTUNG - PFLEGE

- Pflege - Bewegung - Beschäftigung - Fütterung - Ausrüstung - Hengsthaltung - Eselzucht - Aufzucht - Eselstall - Esel und Pferde - Esel und Gras- schöne Esel

Es gibt 3 verschiedene Gründe, warum man pflegerisch handelt: 1. weil es wichtig fürs Tier ist. 2. weil es uns wichtig ist und 3. weil andere sagen, dass es wichtig sei.

Über die Pflege der Esel gibt es auch genügend sinnvolles und sinnfreies nachzulesen. Hier wird auch nur von unseren Erfahrungen berichtet und der Praxis als Berufstätige, die ihre freie Zeit am liebsten mit Eseln verbringen aber nicht den ganzen Tag mit Eselbetüddeln verbringen können. Trotzdem darf es den Eseln an nichts fehlen.
Ich erhebe keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder alleinige Wahrheit. So, wie ich meine Eselhaltung ständig beobachte, hinterfrage und verändere, werden auch die Texte hier angepasst und ergänzt. Ich schreibe auch nur von dem, was ich selbst tue, erlebt und erfahren hab. Dabei halte ich mir stets vor Augen, die Esel nicht zu vermenschlichen und ihre Bedürfnisse zu erkennen, aber auch umgekehrt, mich nicht zum Sklaven irgendwelcher überzogenen Empfehlungen oder Forderungen zu machen.

Mein Anspruch an meine Eselhaltung:
Ich wünsche mir für meine Eselhaltung gesunde, agile Esel mit wachem Blick, munter, neugierig und immer beschäftigt und das bis ins hohe Alter. Was ich nicht möchte sind resignierte Stehrumchen mit leeren Blicken, die darauf warten müssen, dass etwas passiert oder mit ihnen gemacht wird.

Die Pflege der Esel vereinfacht sich, je besser die Haltung an die Bedürfnisse der Esel angepasst ist (siehe Fütterung, Bewegung und Beschäftigung).

Kranke und besonders alte Tiere seien hier ausgenommen, denn sie bedürfen besonderer Pflege. Daher sollte uns ein gesteigerter Pflegeaufwand bei gesunden Tiere aufhorchen und den Ursachen auf den Grund gehen lassen und nicht blind um das Problem herum pflegen.




Fell und Fellpflege: Sowohl das Sommer- als auch das Winterfell sollte überall gleich lang und glänzend sein, ohne pflegerisches Zutun und die Anwendung von Spezialbürsten und Pflegesprays. Stumpfes Fell, Unregelmäßigkeiten besonders im Fellwechsel oder sogar kahle Stellen sind immer ein Zeichen für ein inneres Ungleichgewicht, Stoffwechselproblem oder Mangel. Daraus resultieren dann meistens ein Pilz- oder Parasitenbefall (Haarlinge,...). Wenn das der Fall ist sollte man neben der Behandlung der Symptome auch unbedingt die Fütterung genauer unter die Lupe nehmen, besonders die Grundversorgung wie unter "Fütterung" angegeben. Ein weiterer Grund für einen schlechten Fellzustand kann auch eine Verwurmung sein (siehe weiter unten Medizinische Versorgung). Es sollte nicht als normal angesehen werden, dass die Esel aussehen wie gerupfte Hühner.
Dass die Esel, um gepflegt auszusehen keine Bürsten brauchen, heisst aber nicht, dass sie es nicht gerne mögen druchgebürstet zu werden. Gerade im Fellwechsel bleiben sie besonders geduldig stehen und sind froh, wenn man ihnen hilft, den lästigen, juckenden Pelz loszuwerden. Nebenbei kann man beim ordentlichen Durchbürsten auch gleichzeitig alle Körperstellen nach Auffälligkeiten oder Verletzungen absuchen.

Alle anderen "Pflegemassnahmen", wie Ohrenputzen, Naseputzen und Augenkrusten entfernen sollten bei gesunden Tieren nicht nötig sein und sollten Körperstellen auch noch häufiger Reinigung bedürfen ist die Ursache zu finden und abzustellen. Das gleiche gilt, wenn sich die Tiere gerne im Matsch wälzen: Das Fell sollte nach kurzer Zeit immer wieder von alleine sauber werden. Bei ständig verdrecktem oder vermatschtem Fell muss der Esel und Haltung dringend genauer beobachtet werden.



Inhalt der Putzkiste: Hufkratzer, Kardätsche und Federstriegel.

lästige Fliegen, ein lästiges Thema:
Was am besten hilft - ohne Chemie und tägliches sprühen und einschmieren: ein dunkler kühler Stall. Esel sollten sowieso jederzeit die Möglichkeit haben sich unterzustellen und genauso wie der Stall vor Nässe und Wind schützt, schützt er auch gegen Fliegen.






Winterfell ade

Hufpflege: regelmäßige und sachgemäße Hufpflege und Hufbearbeitung sind für unsere Lauftiere ganz besonders wichtig. Allerdings ist das tägliche Auskratzen bei gesunden Hufen nicht zwingend erforderlich. Einfetten ist völlig überflüssig. Wesentlich wichtiger ist es, einen eselerfahrenen Hufschmied zu suchen und den Esel auf gutem, eselhufgerechtem Untergrund zu halten, sodass erst garkeine Probleme entstehen.
Eine wirklich wichtige, tägliche Aufgabe sollte es sein, den Esel laufen zu sehen. Freudig und freiwillig sollte er frei in allen drei Grundgangarten laufen.
Gesunde Hufe sind immer in Bewegung. Hufkrankheiten sind die Folge fehlender Bewegung.




Von klein auf werden auch die Fohlen an Hufpflege gewöhnt. (hier Denzah mit 6 Monaten)

Denzah 1jährig brav und unkompliziert.

Denzah 2jährig

Das ist die Grundvoraussetzung, um überhaupt gute Hufpflege betreiben zu können: sauberer Standort und gut erzogene Esel

Zahnpflege: Eine Zahnpflege ist nicht nötig, auf eselgerechtes Futter ist zu achten: langes, faserreiches Heu und Äste und Holz zum knabbern.
Wichtig ist, dass die Zähne regelmäßig von einem Fachmann kontrolliert und gegebenenfalls behandelt werden. Unerkannte Probleme können schwere gesundheitliche und schmerzhafte Folgen haben. Bei uns werden die Zähne alle zwei Jahre kontrolliert, da keine Fehlstellungen oder besondere Auffälligkeiten vorliegen. Mit zunehmenden Alter oder besonderen Auffälligkeiten wird dieser Intervall entsprechend angepasst.

Stall- und Weidepflege: Die Weide wird immer sehr stiefmütterlich behandelt, obwohl sie mit das wichtigste ist.
Auch Eselsweiden müssen angemessen geschont, gedüngt, gekalkt und gemulcht werden.



Erfahrungsbericht Weideseminar 2013


medizinische Versorgung: Impfungen und Entwurmung

- so viel wie nötig und so wenig wie möglich -

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Was tun bei einem Hufgeschwür?
Was tun bei Haarlingen?
Was tun bei Schlundverstopfung?
Was die Hufe befällt?


Letzte Änderung: 19.09.2017